ALDI SUISSE führte das wohl ambitionierteste und auch eines der grössten Sonnenenergieprojekte in der Schweiz durch: In etwas mehr als nur einem Jahr wurden 59 Dächer zwischen Romanshorn und Genf mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet. Wir waren für die Planung, die Finanzierung und die Umsetzung verantwortlich und sorgen seither für den reibungslosen Betrieb der Anlagen.
«HEUTE FÜR MORGEN», lautet der Nachhaltigkeitsclaim von ALDI SUISSE und meint, dass der Detailhändler in seinen Läden Qualität zum besten Preis anbietet, aber gleichzeitig auch Verantwortung übernimmt. Verantwortung gegenüber den Stakeholdern, gegenüber der Gesellschaft – und natürlich gegenüber der Umwelt.
Auch beim Solarprojekt geht es um Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit: Auf 59 Filialdächern von ALDI SUISSE wurden Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 15’000 kWp installiert. Die Solaranlagen produzieren zusammen etwa 14 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr, das entspricht dem Verbrauch von rund 5’300 Haushalten. Damit leistet der Detailhändler einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung der Schweiz – und kann gleichzeitig seine Betriebskosten signifikant senken.
Die Filiale Villmergen liegt einen Steinwurf vom Bahnhof Wohlen entfernt. Vom Dach aus ist der Blick auf die markanten Futtersilotürme frei. «Das hohe Tempo war möglich, weil wir zusammen mit ewz eine Lösung ausgearbeitet haben, die hochgradig standardisiert ist. Unsere Läden haben ein stark genormtes Layout – die Idee eines «Baukastensystems» haben wir auch bei den PV-Anlagen übernommen. Das erleichterte die Realisierung und wird uns auch bei der Wartung Effizienzgewinne bringen», so Fabian Gloor, Manager Procurement & Environment bei ALDI SUISSE.
Die Zusammenarbeit mit ewz und seinen Subunternehmern war sehr erfolgreich: «Es war nicht einfach, eine derart standardisierte Lösung zu entwickeln, doch gemeinsam haben wir es geschafft.» Besonders positiv steht Gloor der dynamischen Leistungsregelung der PV-Anlagen gegenüber. Worum es da geht? Der von der PV-Anlage produzierte Strom wird primär direkt in der ALDI-SUISSE-Filiale zur Deckung des Eigenverbrauchs verwendet. Verbraucht die Filiale gerade weniger Strom als die PV-Anlage produziert, wird der überschüssige Strom ins Netz eingespeist. Der elektrische Hausanschluss muss deshalb auf die maximale Leistung der PV-Anlage abgestimmt sein (z.B. sonniger Sonntag mit maximaler Produktion und kleinem Eigenverbrauch). Weil diese Situation aber äusserst selten und nur kurzzeitig vorkommt, wäre eine Verstärkung des Hausanschlusses unverhältnismässig teuer. Stattdessen wird die Leistung der PV-Anlage jederzeit so geregelt, dass die Rückspeisung ins Netz den vorhandenen Hausanschluss nie überlastet. Steigt der Verbrauch der Filiale wieder an, wird auch automatisch die Leistung der PV-Anlage erhöht. So kann der Eigenverbrauch von ALDI optimal mit PV-Strom gedeckt werden.
Der Strom der Anlagen wird von den Läden selber genutzt, die – wie alle Detailhändler – wegen der vielen Kühlregale, des Backofens, der Heizung und der Beleuchtung relativ viel Energie verbrauchen. «Wir konnten den Verbrauch in den letzten 15 Jahren bereits massiv senken», sagt Fabian Gloor. Ausserdem wird – wo vorhanden – der Solarstrom in den E-Ladestationen neben den Filialen genutzt und wird, wenn überschüssig, ins Netz eingespeist.
Einfach ausgedrückt: «Wir stellen unsere Dächer zur Verfügung und beziehen den Solarstrom soweit möglich zur Deckung unseres Stromverbrauchs direkt in der Filiale», wie Fabian Gloor sagt. Die PV-Anlagen gehören ewz, das auch den Unterhalt, die Abrechnung und die Erneuerung verantwortet. Zum «Sorglospaket» gehören auch die Gesamtkoordination des Projekts, das Einholen der Baubewilligungen, die Fernüberwachung und die Verwendung des Reststroms.
Unser Projektleiter Roland Jucker begleitete ALDI SUISSE von Anfang an. «Die Idee, so viele Dächer wie möglich mit einer standardisierten PV-Lösung auszustatten, war visionär», sagt er. Besonders stolz ist Jucker darauf, dass die Installation bei laufendem Betrieb erfolgen konnte. «Nach Geschäftsschluss mussten wir jeweils für 30 Minuten vom Netz – das war der einzige Unterbruch.»
Christoph Deiss, der Leiter Geschäftsbereich Energielösungen bei ewz, sagt: «Ein ähnliches Projekt ist mir in der Schweiz nicht bekannt. Damit leistet ALDI SUISSE zusammen mit uns einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.» Christoph Deiss betont die grosse Erfahrung: «Seit über 30 Jahren nutzen wir die Photovoltaiktechnologie – wir sind ein Solarpionier der ersten Stunde.» Dank des grossen Know-hows und der langjährigen Erfahrung setzte sich ewz in der Ausschreibung gegen rund ein Dutzend Mitbewerber*innen durch. «ewz ist ein Schweizer Unternehmen mit Standorten in Zürich, Graubünden und in der Waadt», betont Christoph Deiss. «Dank der regionalen Betriebsteams garantieren wir höchste Versorgungssicherheit und kurze Reaktionszeiten.»