In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Strüby Unternehmungen haben wir für das Areal Fischermätteli eine integrale, ganzheitliche Energieinfrastrukturlösung entwickelt, welche die hohen Anforderungen hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Ökologie erfüllt. Mit der Finanzierung übernehmen wir zudem das Investitions- und Betriebsrisiko eines Grossteils der energietechnischen Anlagen. Die Strüby Unternehmungen treten sowohl als Bauherrin sowie auch als Gesamtleistungsanbieterin (Projektentwicklung, Architektur, Engineering, Produktion, Realisation, Kundendienst, Kundenservice) auf und sind für den Verkauf der Immobilien verantwortlich.
Durch die gezielte Vernetzung und Kombination einzelner Systemkomponenten und Dienstleistungen schaffen wir ökologische und ökonomische Mehrwerte über den gesamten Lebenszyklus der Immobilien.
Die zehn Wohngebäude mit insgesamt 169 Wohnungen sowie das Gemeinschaftszentrum sind an ein Arealwärmenetz angeschlossen. Herzstück der Wärmeversorgung ist die Heizzentrale mit einer Leistung von 550 kW. Als Energieträger kommen Holzpellets aus der Region zum Einsatz. Wir finanzieren und realisieren die Heizzentrale sowie die Leitungen für die Wärmeverteilung bis zum Haus. Die Bauherrin hingegen baut die Installationen für das Brauchwarmwasser und für die Feinverteilung der Wärme in den Häusern. Eine Wärmepumpe anstelle der Holzheizung kam aufgrund der geologischen Gegebenheiten am Standort nicht in Betracht.
Nebst der Wärme versorgen wir die insgesamt sieben Stockwerkeigentümerschaften sowie die Arealeigentümerschaft mit Elektrizität. Da der Baustandard Minergie-A eine 100-prozentige Abdeckung mit erneuerbarem Strom verlangt, wurde auf jedem der zehn Hausdächer eine Photovoltaikanlage mit monokristallinen Hochleistungsmodulen installiert. Im Endausbau weisen diese eine Leistung von 722 kWp auf. Die Herausforderung lag darin, den geforderten Solarstromertrag zu erreichen und dennoch auf den Dächern genügend Platz für Wartung und Unterhalt der Photovoltaikmodule zu haben. Auf dem Areal sind rund 3’200 m² Photovoltaikmodule verbaut. Sollte es zu einer Überproduktion kommen, weil nicht der ganze Strom ins Netz eingespeist werden kann, lässt sich die Produktion drosseln.
Damit möglichst viel des selbst produzierten Stroms für die Eigenbedarfsdeckung verwendet werden kann, haben wir für die 169 Eigentümer*innen einen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) gegründet. So profitieren Haushalte von günstigem und lokal produzierten Solarstrom. Diese Win-win-Situation macht den ZEV zu einem wichtigen Instrument zur Verbesserung der Rentabilität von Solaranlagen. Als Full-Service-Provider übernehmen wir dabei die Planung, Realisierung und Verwaltung des ZEV, kaufen falls nötig zusätzlichen erneuerbaren Strom ein und verkaufen den eigenen Solarstrom bei Überproduktion. Überdies sorgen wir auf dem gesamten Areal für ein optimales Energiemanagement mit dem Ziel der Eigenverbrauchsoptimierung.
Unser Energiemanagement steuert die Produktion und die Verbräuche optimal, sodass möglichst bedarfsgerecht produziert werden kann. Der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen wird hier Rechnung getragen. Wird das Fahrzeug zeitgleich mit der Energieproduktion der PV-Anlage geladen, ergeben sich zwei Vorteile. Einerseits erhöht sich dadurch der Eigenverbrauch von Solarenergie und anderseits kann das Elektrofahrzeug mit Sonnenstrom fahren. Auf dem Areal stehen fünf halböffentliche E-Mobility-Ladestationen zur Verfügung. Die Wohnungseigentümer*innen haben zudem die Möglichkeit, ihren privaten Parkplatz von uns mit einer Ladestation ausrüsten zu lassen. Die Abrechnung des bezogenen Stromes erfolgt mittels kontaktloser Chipkarten direkt über die Stromrechnung der Haushalte. Die Infrastruktur verteilt die zur Verfügung stehende Energie intelligent auf alle zu ladenden Fahrzeuge.
Die 169 ZEV-Teilnehmer*innen erhalten monatlich eine individuelle, verbrauchsabhängige Multimedien-Nebenkostenabrechnung. Darin ist nebst dem Strom für die Wohnung auch jener für die E-Auto Ladestation und für die allgemeinen Räume (eigener Solarstrom und Netzbezug) sowie die Wärme für Heizung und Warmwasser enthalten. Daneben rechnen wir auch den Wasserverbrauch sowie das Abwasser individuell ab. Rund 800 Zähler sind zur Erfassung der Verbräuche auf dem Areal installiert. Die Kund*innen erhalten monatlich eine verbrauchsabhängige, übersichtliche Rechnung für sämtliche messbaren Medien, wodurch sich die Abrechnungsaufwände für die Verwaltung deutlich minimieren. Die Daten werden für die Eigentümer*innen zudem auf einer Online-Plattform visualisiert und dienen gleichzeitig als Basis für betriebliche Optimierungen.
Nach der Inbetriebnahme stellen unsere Spezialist*innen den Betrieb und die Instandhaltung der technischen Anlagen (HLKSE) für mehr als 20 Jahre sicher. Die Verfügbarkeit wird durch eine Fernüberwachung und unseren 24/7-Bereitschaftsdienst gewährleistet. Mit unserem Energiemonitoring lassen sich aus den regelmässigen Reportings wirtschaftliche und ökologische Kennzahlen ableiten und weitere Potenziale zur Effizienzsteigerung evaluieren.
«In unserer Ausschreibung haben wir einen erfahrenen Partner für die Planung, Finanzierung, Realisierung und den Betrieb der nachhaltigen Energieversorgung gesucht. ewz bietet uns das aus einer Hand und ist sehr erfahren bei der Realisation intelligent kombinierter Energielösungen. Wir haben in partnerschaftlicher Zusammenarbeit eine klimafreundliche und wirtschaftliche Lösung erarbeitet.»
Das Areal Fischermätteli wurde vom Verein Minergie mit dem begehrten Zertifikat: Label Minergie-Areal ausgezeichnet. Hervorzuheben ist dabei der minimale Energieverbrauch, die minimierten Treibhausgasemissionen während Erstellung und Betrieb sowie eine maximale Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien.