Am 7. Juni 2023 hat der Stadtrat bekannt gegeben, dass ewz künftig sämtliche grossflächigen Wärmenetze auf Stadtgebiet betreiben soll (Medienmitteilung). Dadurch lassen sich im Hinblick auf das Netto-Null-Ziel verstärkt Synergien in der Wärmeversorgung nutzen und die Kundschaft bekommt einen einheitlichen Ansprechpartner. Nach der Erarbeitung eines Umsetzungsplans beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat nun das konkrete Vorgehen für die Zusammenführung der Netze.
Integration von ERZ Fernwärme in ewz
Gemäss der Vorlage soll ewz per 1. Januar 2025 das Fernwärmenetz von ERZ in der Stadt Zürich sowie in Teilgebieten von Opfikon und Wallisellen übernehmen. ERZ wird dazu 99,7 Vollzeitstellen an ewz übertragen. Die Fachleute von ERZ werden die neue Organisation mit ihrem Wissen und ihrer langjährigen Erfahrung im Wärmebereich entscheidend mitprägen.
Übernahme der öffentlichen Wärmenetze von Energie 360° auf Stadtgebiet
Die Wärmenetze Altstetten West, Binz Nord und Wollishofen-Manegg befinden sich noch in der Projektierungsphase. ewz soll diese drei Projekte inklusiv der bereits realisierten Installationen und vertraglichen Vereinbarungen voraussichtlich per 1. April 2024 von Energie 360° übernehmen. Der in Bau befindliche Energieverbund Tiefenbrunnen soll von Energie 360° realisiert und voraussichtlich 2028 an ewz übertragen werden. Eine frühere Übernahme während der laufenden Bauarbeiten wäre nicht zielführend. Die Mitarbeitenden von Energie 360° bleiben im Unternehmen.
Nahtlose Betreuung
In der Phase des Übergangs der verschiedenen Netze zu ewz gewährleisten ewz, ERZ und Energie 360° gemeinsam die sichere Versorgung und nahtlose Betreuung der Kundschaft. Die Geschäftsstelle Wärme Zürich, die bisher die Aktivitäten der drei Wärmeversorger koordinierte, wird aufgelöst. Ihre Arbeiten werden neu vorwiegend von ewz erbracht.
Anträge an den Gemeinderat
Mit dem Umsetzungsplan reagiert der Stadtrat auf die Motion «Rekommunalisierung der Versorgungsnetze von Energie 360° AG» (GR Nr. 2021/417). Durch die Neuorganisation der Wärmeversorgung und die geplante gebietsweise Stilllegung des Gasverteilnetzes wird Energie 360° künftig noch intensiver ausserhalb der Stadt und in der ganzen Schweiz tätig sein. Der Stadtrat prüft daher, das Aktionariat des Unternehmens zu erweitern und neue Partnerschaften einzugehen. Bei Bedarf würde er dem Gemeinderat einen Antrag zur Ausweitung seiner diesbezüglichen Kompetenzen vorlegen. Eine Übernahme des Gasverteilnetzes durch die Stadt lehnt der Stadtrat ab, weil sie mit wesentlichen Nachteilen verbunden wäre.
Die neue Organisation schafft auch die Grundlage zur Einführung eines einheitlichen Tarifs, der sämtliche im Auftrag der Stadt betriebenen grossflächigen öffentlichen Wärmenetze umfassen würde. Der Gemeinderat hat die Motion für einen Einheitstarif am 4. Oktober 2023 überwiesen (GR Nr. 2022/441).