Der Umsatz im Geschäftsjahr 2023 beträgt 1'571,1 Millionen Franken und liegt rund 141,2 Millionen Franken unter dem Vorjahreswert. Der Betriebsaufwand reduzierte sich gesamthaft um 389,6 auf 1'127,5 Millionen Franken. Im Jahr 2022 mussten aufgrund der fehlenden Stromproduktion aus Wasserkraft zusätzliche Strommengen am Markt beschafft werden, was zu massiv höheren Betriebskosten führte. Das Betriebsergebnis EBITDA beträgt 443,6 Millionen Franken (Vorjahr 195,3) und das Jahresergebnis 370,5 Millionen Franken (129,5). Die Investitionen in Anlagen und Beteiligungen belaufen sich auf 164,4 Millionen Franken. Die Stadt Zürich erhält wie in den Vorjahren 80 Millionen Franken des erwirtschafteten Gewinns. Dieses Resultat freut ewz-Direktor Benedikt Loepfe: «Wir sind der günstigste Grundversorger im Kanton Zürich und können dank höheren Strommarktpreisen ein erfreuliches Geschäftsergebnis vorweisen. Dieses bildet eine gute Basis, um in den kommenden Jahren die notwendigen Investitionen in erneuerbare Energien, Strom und Wärme zu tätigen.»
Mehr Sonne
ewz hat im Jahr 2023 in der Stadt Zürich über den Bau eigener PV-Anlagen, den PV-Zubau der Tochterfirma Sun Technics Fabrisolar und den Aktivitäten der Energieberatung einen PV-Zubau von rund 4’300 Kilowatt peak (kWp) PV-Leistung bewirkt. Schweizweit konnte die Leistung der von ewz und seiner Tochterfirma SunTechnics Fabrisolar gebauten PV-Anlagen um 11'853 kWp auf 57’798 kWp erhöht werden. ewz besitzt nun in der ganzen Schweiz 159 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 22'476 kWp. Mit diesen wurde letztes Jahr rund 17,34 Gigawattstunden (GWh) Solarstrom produziert, damit können rund 7'000 Haushalte versorgt werden. Auf städtischen Liegenschaften produzierten rund 130 PV-Anlagen mit einer Leistung von 10’600 kWp im Jahr 2023 9,2 GWh Solarstrom, was etwa der Produktion des Kraftwerks Höngg entspricht (8,6 GWh). In der Stadt Zürich sind gesamthaft 1’799 PV-Anlagen mit einer Leistung von 58’400 kWp (2022 46’000 kWp) am Netz angeschlossen. Der PV-Ausbau wird gemäss Benedikt Loepfe weiter vorangetrieben: «Das noch ungenutzte Potenzial der Stadtzürcher Dächer möchte ewz stärker erschliessen. Wir mieten daher Dächer für 25 Jahre zu einem attraktiven Zins und kümmern uns um Planung, Bau, Betrieb, Wartung sowie Vermarktung des Solarstroms.»
Mehr Wind
Mit 20 Windparks und Wind-Beteiligungen in Deutschland, Frankreich, Norwegen und Schweden wurden auch dieses Jahr rund eine Terrawattstunde (TWh) Windstrom produziert, was etwa 20% der gesamten ewz-Stromproduktion entspricht. Dank dem Kauf des schwedischen Windparks Ånglarna wird die jährliche Stromproduktion nach dessen Erstellung im Jahr 2026 sogar auf rund 1,3 TWh steigen. Zusammen mit den EKZ und Stadtwerk Winterthur plant ewz eine gemeinsame Kooperation zur Nutzung der Windenergie im Kanton Zürich. Windkraftanlagen können auch im Kanton Zürich einen Beitrag an die künftige Stromversorgung mit erneuerbaren Energien leisten. Die Versorgungssicherheit gewinnt immer mehr an Bedeutung und es sind insbesondere Lösungen für den Strombedarf im Winter zu finden. Die Chancen für den ersten Windpark mit ewz-Beteiligung im Waadtländer Jura bestehen auch nach 15 Jahren immer noch, auch wenn letztes Jahr Beschwerden gegen die Baubewilligung eingereicht worden sind. Das zeigt gemäss Benedikt Loepfe einmal mehr, «dass der zwingend notwendige Zubau erneuerbarer Energieanlagen nur erfolgen kann, wenn die Bewilligungsverfahren vereinfacht und beschleunigt werden.»
Mehr Wasser
ewz ist im Kanton Graubünden ein attraktiver Arbeitgeber. Mit 114 ortsansässigen Mitarbeitenden produziert ewz im Kanton Graubünden zuverlässig 692 GWh in Mittelbünden und 375,3 GWh aus Wasserkraft im Bergell, was die Hälfte der gesamten Wasserkraftproduktion von ewz umfasst und einer Steigerung von 28% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Von Sils i.D. aus steuert und überwacht ewz alle Wasserkraftwerke im schweizweiten ewz-Portfolio, sowie das regionale und überregionale Verteilnetz. Zusätzlich betreibt ewz 21 Energiedienstleistungsanlagen im Kanton Graubünden und beliefert 20 Bündner Gemeinden mit Strom und Dienstleistungen. Im Kanton Graubünden bezahlt ewz Steuern, Wasserzinsen, Konzessionsleistungen von rund 31 Millionen Franken und investiert im Durchschnitt jährlich 10 Millionen Franken in den Unterhalt des Kraftwerksparks. Beispielsweise steht das ewz-Kraftwerk Bondo seit dem Bergsturz vom Piz Cengalo im Sommer 2017 still. Die Wasserfassung Prä vom Kraftwerk wurde vom Murgang komplett zugeschüttet und muss vollständig erneuert werden. Gleichzeitig werden die maschinellen Anlagen in der Energiezentrale (Turbine und Generator) und der Korrosionsschutz in der Druckleitung erneuert. ewz glaubt trotz der unsicheren Geologie weiterhin an den Produktionsstandort und investiert für den Wiederaufbau und die Sanierung zusätzlich 10,9 Millionen Franken. Das Kraftwerk soll ab 2025 jährlich rund 18 GWh Strom produzieren.
Mehr Wärme
Um das Netto-Null-Ziel zu erreichen, wird die Stadt Zürich bis 2040 rund 60% des Siedlungsgebiets mit Fernwärme erschliessen. Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und Synergien in der Wärmeversorgung zu nutzen, wird ewz, sofern der Gemeinderat dem Vorhaben zustimmt, künftig alle grossen städtischen Wärmenetze bauen und betreiben. Alle Aktiven und Passiven des Fernwärmenetzes würden per 2025 von Entsorgung + Recycling Zürich an ewz übertragen werden. Die betreffenden Mitarbeitenden würden zu ewz wechseln. Zusätzlich übernähme ewz die Projekte für die Wärmenetze Altstetten-West, Wollishofen-Manegg und Binz-Nord von Energie 360° per 1. April 2024, der Energieverbund Tiefenbrunnen würde bis voraussichtlich 2028 folgen. Gesamthaft sind für den Wärmeausbau 1,3 Milliarden Franken in den nächsten 10 Jahren an Investitionen notwendig. Für den Energieverbund CoolCity wird die Energiezentrale im ewz-Unterwerk Selnau erstellt. Die zugehörige Seewasserzentrale kommt in der Kurt-Guggenheim-Anlage zu liegen. Bereits wurde mit dem Bau des ersten Mikrotunnels in der Innenstadt begonnen.
Mehr Mobilität
Mit einem weiteren Zubau von 1'800 Ladestationen im Jahre 2023 steigt die Zahl auf rund 4'800 von ewz gebauten Ladepunkten für elektrisch betriebene Fahrzeuge in der Stadt Zürich. Darunter sind grosse Wohnsiedlungen von privaten Trägern, bei denen ewz gleichzeitig auch eine Photovoltaik-Anlage sowie eine intelligente Lösung zur Eigenverbrauchsoptimierung installieren durfte. Rund 10% der verbauten Ladestationen sind für städtische Dienstabteilungen, die kontinuierlich auf Fahrzeuge ohne fossile Brennstoffe setzen, um das stadtinterne Ziel Netto-Null bis 2035 zu erreichen. So auch bei der Stadtpolizei beim Amtshaus I, die über eine moderne Schnellladestation mit zwei Anschlüssen verfügt, damit ihre Fahrzeuge immer einsatzbereit sind
Mehr Energie
ewz investieren bevorzugt an Standorten in erneuerbare Energien, welche die Anforderungen in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit, Klima- und Umweltverträglichkeit und Akzeptanz der Investition klar erfüllen und strebt ein aus Risiko- und Ertragssicht diversifiziertes und balanciertes Gesamtportfolio an. Es braucht den Ausbau erneuerbarer Energieproduktion, um langfristig die Versorgungssicherheit, vor allem in den Wintermonaten, zu erhöhen. Mit Energieverbunden und Projekten im Bereich intelligentes Netz unterstützt ewz das Klimaschutzziel Netto-Null 2040 der Stadt Zürich bzw. 2050 des Bundes und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs, der CO2-Emissionen und weiterer Luftschadstoffe. Seit November 2023 wird ewz von einem Nachhaltigkeitsrat, bestehend aus namhaften externen Mitgliedern aus Wirtschaft und Wissenschaft begleitet. Das Gremium unterstützt ewz dabei, rund um die Nachhaltigkeit ambitionierte Ziele zu setzen, seiner Leistung zu verbessern und so die Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft weiterhin zu gewährleisten.
Unter dem Titel «Dokumente» sind in der rechten Spalte druckfähige Bilder ©ewz verfügbar. Bildlegenden sind weiter unten aufgeführt.