Die gemeinsame Projektpräsentation an der Informationsveranstaltung in Cazis vom 6. Februar 2025 war der Startpunkt, um mit den verschiedenen Anspruchsgruppen in den kommenden Wochen den Dialog zu führen und frühzeitig die Umsetzbarkeit und Akzeptanz einer hochalpinen PV-Anlage zu vertiefen. Der Heinzenberg weist ganzjährig eine hohe Sonnenstrahlung und eine sehr vorteilhafte Topografie auf. Der geplante Standort ist gut erschlossen, sodass die bestehende Infrastruktur für die Logistik und den Stromtransport optimal genutzt werden könnte. Die nächste Projektierungsphase wäre jedoch mit hohen Kosten verbunden, weshalb die Gemeinde und ewz Klarheit haben wollten, ob sie den nächsten Schritt zur Realisierung einer hochalpinen PV-Anlage tätigen sollen. Aufgrund der zahlreichen kritischen Rückmeldungen kamen die beiden Partner zum Schluss, dass sie die Projektierungsarbeiten nicht weiterverfolgen werden. Es ist deshalb auch keine Gemeindeversammlung mehr notwendig.
Philippe Heinzer, Leiter Energie bei ewz: «Die hochalpine PV-Anlage in Cazis wäre ein wichtiger Schritt gewesen, um die erneuerbare Energieproduktion in der Schweiz auszubauen und die Versorgungssicherheit im Winter zu erhöhen. ewz realisiert jedoch nur Projekte, die eine grosse lokale Akzeptanz geniessen. Deshalb war es uns nach den ausführlichen Gesprächen mit der lokalen Bevölkerung klar, dass wir das Projekt auf der Präzer Höhi in Absprache mit der Gemeinde nicht mehr weiterverfolgen werden.» Beim PV-Ausbau konzentriert sich ewz weiterhin auf PV-Anlagen auf Immobilien in städtischen Gebieten, auf bestehenden Infrastrukturen und im alpinen Raum. Mit den PV-Anlagen an den Staumauern Albigna und Lago di Lei hat ewz bereits Projekte realisiert, welche die hohe Sonnenstrahlung im Gebirge für die Produktion von Winterstrom nutzen. ewz setzt sich in der Schweiz weiterhin aktiv dafür ein, geeignete Standorte für nachhaltige Stromproduktionsanlagen sorgfältig zu prüfen, zukunftsweisende Projekte zu entwickeln und den offenen Dialog mit der lokalen Bevölkerung zu führen.
Für die Gemeindepräsidentin von Cazis, Pascale Steiner, war der Dialog ein wichtiger Aspekt: «Dem Gemeindevorstand war es wichtig, dass sich die Bevölkerung mit der Produktion von erneuerbarer Energie auf Gemeindegebiet auseinandersetzen konnte. Es wurde an einer gemeinsamen Informationsveranstaltung über die Absicht der Gemeinde und ewz informiert und alle Anspruchsgruppen in die Diskussionen involviert. Mit den anschliessenden Gesprächen sollte die Akzeptanz für eine hochalpine PV-Anlage herausgefunden werden.»
Die beiden Partner hätten die PV-Anlage gerne realisiert, mit der 11 Gigawattstunden pro Jahr hätten produziert werden können. Der Ausbau erneuerbarer Energieproduktion muss zwingend vorankommen, die Abhängigkeit der Schweiz vom Ausland verringert und unsere Versorgungssicherheit erhöht werden. Die Unterstützung für das Projekt durch die lokale Bevölkerung wäre jedoch eine zwingende Voraussetzung für die Realisierung einer hochalpinen PV-Anlage von Gemeinde und ewz gewesen.